Lloyd Cole – “Standards”
(Tapete Records/Indigo, ab 21. Juni)

Neben Jens Rachuts Barca-Käppi im “Ox”-Magazin way to go!, Marion Cotillards nach wie vor unsterblicher Schönheit (mit Beinen, ohne Beine, who cares?) und dem während der zweiten Staffel perfektionierten “Girls”-Trinkspiel (ein Glas Schnaps für jeden Teilnehmer, sobald Lena Dunham nackt zu sehen ist) passierte in den letzten Wochen nichts welterschütternd Gutes. Außer vielleicht dass Lloyd Cole, dem allein durch seine Distinguiertheit seriös wirkenden Musiker, der unsere Plattenschränke nun schon seit Jahrzehnten füllt, eine LP aufgenommen hat, die zumindest phänotypisch an sein scharf-virtuoses Rock-Pop-Meisterwerk “Rattlesnakes” anschließen soll.

“Standards” ist ein explizites Bandalbum, schön altmodisch (an alle The-Knife-Hörer: Bitte das iPad öffnen und weitermachen, hier gibt es nichts zu sehen) und mit den liebgewonnen süffisanten Beobachtungen: “Yes I wrote my dissertation/ On the barstools of your neighbourhood/ But the bars were filled with lawyers/ Filing action two by two/ Through the valley of the women/ That I am not married to.” Man kann seine Arme nicht um eine Erinnerung schließen, und den Musikjournalisten-Quatsch, dass sich mit Songs wie “Myrtle & Rose” oder “Opposites Day” “ein Kreis geschlossen” hätte oder Cole “bei sich selbst angekommen” wäre, mache ich wie immer nicht mit. Lloyd Cole ist too legit to quit, und “Standards” gehört zu seinen besten Platten. And that’ll do. (7.7) Jan Wigger

Publication: Spiegel Online

Publication date: 21/06/13